SPD Gößweinstein

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Die Gößweinsteiner SPD

Gründungsversammlung des SPD-Ortsvereins Gößweinstein

Sozialdemokraten aus Wiesenttal und Gößweinstein hatten sich am 8. November 1979 im Gasthof Kohlmannsgarten in Muggendorf zusammengefunden, um einen SPD-Ortsverein zu gründen. Die Gründung fand zwar schon 1979 statt, die erste offizielle Vorstandschaft für den SPD-Ortsverein Gößweinstein wurde aber erst im Januar 1981, mit Jürgen Kränzlein als dem Vorsitzenden und Ferdinand Halselmeier als Stellvertreter gewählt.

Gründungsmitglieder waren:

  • Karl Krotsch
  • Klaus Krotsch
  • Brigitte Haselmeier
  • Ferdinand Haselmeier
  • Jürgen Kränzlein

Anschließend war Aufbauarbeit im Ortsverein gefragt, denn Ziel war es, bei der nächsten Kommunalwahl mit einer eigenen Liste anzutreten.

 

1984: Die erste SPD-Gemeinderatsliste steht

Im Jahr 1984 war es dann soweit: die SPD trat erstmals mit einer eigenen Liste an, unter den 10 Kandidaten waren immerhin schon zwei Frauen. Trotz der Tatsache, dass Jürgen Kränzlein bereits 10 Jahre Mitglied im Gemeinderat war, musste er seine Kandidatur für die SPD rechtfertigen und erklären. Denn es war für die Sozialdemokraten in einer konservativen ländlichen Gegend zu dieser Zeit eher schwierig in der Gemeindepolitik Fuß zu fassen.

Dies veranlasste ihn, sich mit folgenden erklärenden Worten schriftlich an das Wahlvolk zu wenden: „Natürlich wissen wir, dass es im Gemeinderat nicht um Landes- oder Bundespolitik geht, aber als Mitglieder oder Freunde der SPD haben all unsere Kandidaten ähnliche Vorstellungen über das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.“

Dazu fügte er noch ein Zitat aus dem Godesberger Programm an. „Die Sozialdemokraten erstreben eine Gesellschaft, in der jeder Mensch seine Persönlichkeit in Freiheit entfalten und als dienendes Glied der Gemeinschaft verantwortlich am politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Menschheit mitwirken kann. [...] Die SPD ist eine Partei der Freiheit des Geistes. [...] Solche Grundsätze gelten beispielsweise auch für die Kommunalpolitik. Sie werden unser Handeln im Gemeinderat – sollten Sie uns wählen – bestimmen.“

Staatsanwalt Jürgen Kränzlein erzielte bei der Wahl ein überragendes persönliches Ergebnis und auf Grund des Gesamtergebnisses der Liste konnten mit Georg Bauernschmidt auf Anhieb zwei Gemeinderatsmandate errungen werden.

Die Arbeit im Gemeinderat wurde durch die Tatsache, dass die SPD keinen Fraktionsstatus hatte, nicht einfacher. Einerseits schätzte man den Sachverstand des erfahrenen Marktrats Jürgen Kränzlein, andererseits wollte die Mehrheitsfraktion aber nicht, dass die SPD und auch die Bürgergemeinschaft in den Ausschüssen vertreten sind. Da die CSU mit ihren Gruppierungen die absolute Mehrheit hatte (9 von 17 Mandaten), war es für den Bürgermeister und den restlichen Gemeinderat äußerst schwierig, gegen eine dominierende Mehrheit etwas zu bewegen. So wurden viele Entscheidungen in Kampfabstimmungen mit 9:8 Stimmen entschieden.

Im Ortsverein gab es mit Brigitte Haselmeier einen Wechsel in der Führung, denn Jürgen Kränzlein und Ferdinand Haselmeier kandidierten nicht mehr. Ferdinand Haselmeier wollte als Beamter der Gemeindeverwaltung nicht mehr an "vorderster Front" arbeiten und Jürgen Kränzlein wollte die Arbeit im Ortsverein auf mehrere Schultern verteilt sehen.

Im Jahr 1986 übernahm Norbert Freidhöfer den Vorsitz im SPD-Ortsverein, er bemühte sich um die weitere Integration der SPD in Gößweinstein.

 

1990: Kommunalwahl ist für SPD ein Erfolg der kleinen Schritte

Bei der Kommunalwahl 1990 zeichnete sich ein Fortschritt in kleinen Schritten ab, hatte die SPD doch immerhin schon 12 Bewerber für den Gemeinderat auf ihrer Liste und mit Ferdinand Haselmeier den ersten Bürgermeisterkandidaten. Ziel war es natürlich mit einem weiteren Mandat im Gemeinderat Fraktionsstärke zu erlangen.

Haselmeier trat mit dem Wahlversprechen an, dass er - im Falle seiner Wahl - freiwillig auf 1.000,- DM seines Gehaltes zu Gunsten freiwilliger Leistungen der Gemeinde und der Vereinsförderung verzichten würde. Auf Kreisebene kandidierten Jürgen Kränzlein – seit 1978 Mitglied des Kreistages für die SPD – im Jahr 1990 für das Amt des Landrates, sowie Brigitte Haselmeier und Georg Bauernschmidt für den Kreistag.

Die Wahlergebnisse waren ernüchternd, beim Landrat und Bürgermeister gab es keine Veränderungen und Richter Jürgen Kränzlein zog wieder in den Kreistag ein. Und beim Gemeinderat konnten zwar fast 1.500 Stimmen dazu gewonnen werden, aber das Gesamtergebnis reichte leider nicht für ein weiteres Mandat. So wurden die bisherigen Mitglieder Jürgen Kränzlein und Georg Bauernschmidt mit guten Ergebnissen wieder gewählt.

Im Jahr 1991 ergab sich ein Führungswechsel im Ortsverein: Georg Bauernschmidt übernahm mit Bernhard Vogel als Stellvertreter die Führung.

Harri Wuttke, Sozialdemokratischer Bezirksstadtrat a.D., Vater und Motor der Partnerschaft zwischen Berlin-Wilmersdorf und dem Landkreis Forchheim, ließ bei seinen Gruppenreisen und bei seinen Urlaubsaufenthalten in Gößweinstein kaum eine Gelegenheit aus, um den Kontakt zur örtlichen SPD zu pflegen. Mindestens zweimal im Jahr gab es Post und jede Menge Informationen aus der Bundeshauptstadt.

Die Wende in der DRR im Jahr 1989 und die anschließende Wiedervereinigung Deutschlands bot vielen Staatsdienern die Möglichkeit, beim Aufbau der demokratischen Strukturen aktiv mitzuwirken. So zog es auch unseren Richter Jürgen Kränzlein 1992 in die neuen Bundesländer. Da ihn seine Aufgaben als Landgerichtspräsident in Zwickau voll in Anspruch nahmen, gab er im gleichen Jahr sein Gemeinderatsmandat zurück. Nachgerückt in den Gemeinderat ist für ihn Erhard Brütting aus Wichsenstein.

Im Gemeinderat war das Klima unterkühlt und gereizt, was wiederum guter Nährboden für jede Menge negativer Schlagzeilen war. Etwa zur gleichen Zeit ist es gelungen, die Dipl. Chemikerin Dr. Angelika Limmer aus Sattelmannsburg für die SPD zu gewinnen. Ihr Engagement als Elternbeiratsvorsitzende im Kindergarten, in der Schule oder auch in der Gesellschaft war enorm und brachte viele Sympathien für sie als Person und natürlich auch für den SPD-Ortsverein.

 

1995: Aktiver Ortsverein mit neuen Projekten


Das G'ma Echo wird vorgestellt

So war es naheliegend, dass sie 1995 als Vorsitzende den Ortsverein übernahm. Unsere Ortsvereinszeitung, das „G’ma Echo“ wurde geboren, um der Arbeit der SPD mehr Transparenz zu verleihen. Es wurden Ausflugsfahrten mit dem Bus in die neuen Bundesländer organisiert, wobei auch die Wirkungsstätte des Landgerichtspräsidenten Jürgen Kränzlein in Zwickau besucht wurde.

Mit Dr. Angelika Limmer schickte die SPD erstmals eine Bürgermeisterkandidatin bei den Kommunalwahlen 1996 ins Rennen. Auf Grund der positiven Stimmung fiel es auch nicht schwer, fünf Frauen und elf Männer als Bewerber für die Gemeinderatliste zu finden. Für den Kreistag kandidierten neben Angelika Limmer, Georg Bauernschmidt und Bernhard Vogel.

Die gute Stimmung spiegelte sich im Wahlergebnis wider, es konnten mehr als 2.000 Stimmen dazu gewonnen werden. So war das für die Fraktion wichtige dritte Mandat gesichert.

Beim Gemeinderat erzielte Angelika Limmer ein Traumergebnis, ebenso wurde sie mit gutem Ergebnis in den Kreistag gewählt. Georg Bauernschmidt und Helmut Hutzler wurden in den Gemeinderat gewählt. Bei der Bürgermeisterwahl bekam Angelika Limmer beachtliche 23,52% der Stimmen. Die Stichwahl wurde letztendlich zwischen dem amtierenden Bürgermeister Hans Backer und Georg Lang entschieden, letzterer hatte am Schluss die Nase vorn.

Fairness und menschliches Miteinander standen bei Angelika Limmer stets im Vordergrund ihres politischen Handels, vor allem ihr Umgang mit dem politischen Gegner hat so Manchen ins Staunen versetzt. Als sie dann 2. Bürgermeisterin war, ging vielen die Harmonie zu weit und es war schnell vom "Schmusekurs mit der CSU" die Rede. Für die Gemeindepolitik war dies kein Nachteil, denn die negativen Schlagzeilen versiegten und es kehrte wieder Ruhe und Sachlichkeit ein.

Die politische Karriere unserer Ortsvereinsvorsitzenden war noch nicht zu Ende, sie wurde zur Kreisvorsitzenden der SPD Bamberg-Land gewählt und im Jahr 1998 kandidierte sie für den Bayerischen Landtag.
Für Helmut Hutzler wurde es immer schwieriger, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen, so dass er im Jahr 2000 sein Mandat niederlegte. Nachgerückt in den Gemeinderat ist für ihn Bertram Stielper, Förster aus Gößweinstein.

 

2000: Unser 20jähriges OV-Jubiläum

Unvergessen bleibt unser 20-jähriges Ortsvereins-Jubiläum im Jahr 2000, zu dem mit dem Ehrenvorsitzenden der SPD, Dr. Hans Jochen Vogel, ein sozialdemokratisches Urgestein nach Gößweinstein kam. Am Festabend referierte er im gut besuchten Pfarrheim brillant zur Geschichte der SPD.

2001 wurde ein Bürgerbegehren für einen ehrenamtlichen Bürgermeister angestrebt. Die SPD hatte sich für die Beibehaltung des hauptamtlichen Bürgermeisters stark gemacht. Aus persönlichen Gründen ist unsere 2. Bürgermeisterin Dr. Angelika Limmer gegen Ende des Jahres 2001 nach Ebermannstadt weggezogen und musste daraufhin ihr Gemeinderatsmandat niederlegen. Als Nachfolgerin für den Rest der Legislaturperiode wurde Eva Skavantzos vereidigt.

Für die bevorstehenden Kommunalwahlen war der Wegzug von Limmer für die SPD ein herber Verlust. Licht am Ende des Tunnels brachte die Entscheidung von Jürgen Kränzlein, wieder in die Kommunalpolitik einzusteigen. Georg Bauernschmidt warf seinen Hut in den Ring und kandidierte für das Bürgermeisteramt.

Die SPD-Liste für den Gemeinderat war mit 16 Bewerbern - darunter 3 Frauen – ausgeglichen und erfolgversprechend bestückt. Zur Bürgermeisterwahl war eine Stichwahl erforderlich, Georg Bauernschmidt erhielt 19,6% der Stimmen. Bertram Stielper und Jürgen Kränzlein wurden in den Gemeinderat gewählt. Dritter im Bunde war Georg Bauernschmidt, der schließlich zum 3. Bürgermeister gewählt wurde.

Stellvertretender Vorsitzender Georg Bauernschmidt führte den Ortsverein bis zu den Neuwahlen im Jahr 2003, bei denen Bauernschmidt zusammen mit Bernhard Vogel als Stellvertreter im Amt bestätigt wurde.

 

2002: SPD gestaltet Heiligenstadt mit

Heiß wurde im Jahr 2002 das Thema Hallenbad diskutiert. Das in die Jahre gekommene Bad stand auf der Kippe und sollte auf Grund des defizitären Betriebes womöglich geschlossen bzw. privatisiert werden. Ein Kristallbad mit Saunalandschaft war angedacht, wobei sich Jürgen Kränzlein vehement gegen die Person des Betreibers Herrn Steinhardt wehrte. Letztendlich scheiterte das Projekt und es wurde weiter nach einer kostengünstigen Betriebsform gesucht.

Die Gemeindepolitik war mal wieder von knappen Finanzmitteln geprägt, freiwillige Leistungen mussten stark eingeschränkt werden, selbst Mitgliedsbeiträge für Vereine wurden gestrichen. Zur gleichen Zeit wurde viel Geld in die Abwassermaßnahmen unserer Flächengemeinde investiert.

Mit Gemeinderat Bertram Stielper wurden interessante geführte Wanderungen innerhalb und außerhalb des Gemeindegebietes angeboten, die stets auf gute Resonanz stießen.

Für die Kommunalwahl im Jahr 2008 konnte Georg Bauernschmidt überzeugt werden, nochmals für das Bürgermeisteramt zu kandidieren. Bei den 16 Bewerbern für die SPD-Liste waren zwei jugendliche Erstwähler und immerhin vier Frauen vertreten. Georg Bauernschmidt verfehlte mit 24,98 % der Stimmen die Stichwahl äußerst knapp, es fehlten genau 23 Stimmen! Der Kandidat der Freien Wähler kam auf 25,97%. Letztendlich siegte der amtierende Bürgermeister Georg Lang. Jürgen Kränzlein wurde in den Kreistag gewählt. Bei der Gemeinderatswahl wurden die bisherigen Räte Jürgen Kränzlein, Bertram Stielper und Georg Bauernschmidt bestätigt. Georg Bauernschmidt wurde wieder zum 3. Bürgermeister gewählt.